Veränderung beginnt bei Dir, OTTO

Unterschreibe das neue verbindliche Sicherheitsabkommen!
Am 15. Mai 2013, nur wenige Wochen nach dem Rana-Plaza-Einsturz, bei dem mindestens 1.134 Menschen ums Leben kamen, unterzeichneten Marken und Einzelhändler zusammen mit Gewerkschaften das Abkommen über Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch (Accord). Dieses bahnbrechende, rechtsverbindliche Abkommen läuft in 10 Tagen, am 31. Mai 2021, aus, nachdem das Programm in den vergangenen acht Jahren 1.600 Fabriken für über zwei Millionen Bekleidungsarbeiter*innen sicherer gemacht hat. Die Kampagne für Saubere Kleidung Deutschland fordert die 200 Marken und Einzelhändler, die derzeit Unterzeichner des Accord sind, darunter auch die Otto Group auf, ein neues rechtsverbindliches Sicherheitsabkommen zu unterzeichnen.

Bisher haben OTTO und viele andere Marken und Einzelhändler angedeutet, dass sie sich allein auf den Ready Made Garment -Sustainability  Council (RSC)  verlassen wollen, der die Arbeit des Accord vor Ort fortführen soll, aber die Modemarken nicht zur Verantwortung ziehen kann. Ohne die Unterstützung eines rechtlich verbindlichen und durchsetzbaren Abkommens mit Beteiligung der Arbeiterschaft und einer unabhängigen Aufsicht, durch die die Gewerkschaften einzelne Marken und Einzelhändler zur Verantwortung ziehen können, wäre ein solcher Mechanismus nicht besser als die freiwilligen Programme, die den Einsturz von Rana Plaza nicht verhindern konnten. Aus diesem Grund haben die bangladeschischen und globalen Gewerkschaften, die jetzt ein Drittel der Sitze im RSC innehaben, angekündigt, dass sie ihre Teilnahme am 1. Juni zurückziehen werden, wenn keine verbindliche Vereinbarung erzielt wird.

Investorenorganisationen, Mitglieder des Europäischen Parlaments und die Europäische Kommission haben das Abkommen dafür gelobt, dass es die Anforderungen der Sorgfaltspflicht erfüllt, weil es verbindlich, inklusiv und durchsetzbar ist. Gerade in diesen unsicheren Zeiten während einer Pandemie bietet der Accord eine Anleitung für Marken wie Otto und Zulieferer in Bangladesch, wie sie die Sicherheit der Beschäftigten am Arbeitsplatz gewährleisten können. Es ist äußerst unverantwortlich, dass Marken, sich von der einen Vereinbarung zurückzuziehen, die sie selbst in die Pflicht nimmt, und als Erfolgsmodell angesehen wurde.

Angesichts der in Deutschland und Europa anstehenden Gesetzgebung zur Sorgfaltspflicht fordern wir von Otto, das Programm, das sich bereits mit einer bedeutenden Kategorie von Risiken in ihrer Lieferkette befasst, weiter mitzutragen und den erreichten Fortschritt zu schützen. Das Unternehmen sollte dem Beispiel anderer Accord-Mitgliedsmarken wie ASOS und Tchibo folgen, die sich öffentlich zur Unterstützung der neuen Vereinbarung bekannt haben.


Kontakt:
Artemisa Ljarja Koordinatorin Eilaktionen | Kampagne für Saubere Kleidung
Email: eilaktionen@saubere-kleidung.de
Telefon: +49 178 823 30 79


Weitere Informationen:
Am 12. Mai kündigten die globalen Gewerkschaftsunterzeichner IndustriALL und UNI Global Union an, dass sie sich bis zum 1. Juni aus dem RSC zurückziehen werden, wenn es keine verbindliche Vereinbarung über die Arbeit gibt.

Bislang haben sich von den Accord-Mitgliedsmarken nur ASOS und Tchibo öffentlich für eine Vereinbarung ausgesprochen, wie sie von den globalen Gewerkschaften vorgeschlagen wurde.

Weitere Informationen zum Abkommen für Brandschutz und Gebäudesicherheit in Bangladesch

Aktionsseite für ein neues Abkommen RanaPlazaNeverAgain
(englisch)