#Autokorrektur – Lesung mit Katja Diehl

„Das Auto ist ja kein Teil unseres Körpers. Auch wenn manche so tun, als wenn es so wäre“, sagte Katja Diehl in ihrer Lesung im Paderborner Deelenhaus am 25. April.

Vor knapp hundert interessierten Paderborner*innen liest die Spiegel-Bestsellerautorin aus ihrem Buch „Autokorrektur – Mobilität für eine lebenswerte Welt“. „In unserer autozentrierten Gesellschaft wird oft der Eindruck erweckt, es ginge gar nicht ohne einen Pkw.“ Diesem Eindruck will sie entgegenwirken.

Ein besonders wichtiger Punkt ist für Katja Diehl dabei die sozial gerechte Verkehrswende, denn viele Menschen würden bei der Verkehrsplanung nicht mitgedacht. Dem stimmt auch Mo von Fridays for Future in der anschließenden Diskussionsrunde zu: „Gerechtigkeit ist in allen Bereichen wichtig, denn nur so kann es auch eine Klimagerechtigkeit und wirkliche Veränderung geben.“

Durch den Fokus auf den Pkw geht neben viel Lebensqualität aber auch das Gefühl für Mobilität der Kinder und Jugendlichen stark zurück. Sie bewegen sich kaum selbstständig durch den Verkehr, sondern sitzen meist mit im Auto. Für eine Änderung in diesem Bereich setzt sich die Friedrich-Spee-Gesamtschule ein. Ralph Legenhausen und seine Kollegen Janis Schierok und Rodi Yousef möchten die Schüler*innen wieder zu mehr Eigenständigkeit und Bewusstsein im Verkehr bewegen. Die Schule bietet das Fach „Sport & Bike“ an und hat eine eigene Fahrradwerkstatt ins Leben gerufen. „Wir wollten auch gern einen Biking Bus anbieten. Bisher scheitert dies an der nicht ausreichenden Unterstützung der Verwaltung.“

„Die rege Diskussion hat gezeigt, dass sich viele Paderbornerinnen und Paderborner mehr sichere und bequeme Radwege zum Ein- und Auspendeln nach PB wünschen, die nicht im Nirwana enden. Die nicht enden wollende Diskussion über den Verkehrsversuch an der Detmolder Straße mute dagegen kleinlich an“, so Moderatorin und unsere Geschäftsführerin Kerstin Haarmann. Den Teilnehmenden ist ebenfalls mehr Platz fürs Rad und für Fußgänger*innen in der Innenstadt wichtig – auch auf Kosten der Parkplätze und Fahrstreifen. Paderborn stehe, laut Kerstin Haarmann, erst ganz am Anfang der Verkehrswende.