Über das Projekt

In diesem Themenbereich führen wir zurzeit eine Veranstaltungsreihe zum übergeordneten Thema Islam und Gesellschaft durch. Die Auftaktveranstaltung „Kein Schritt zurück – Freiheit statt Diskriminierung für Frauen und Mädchen im Islam“ verfolgte das Ziel, eine öffentlichkeitswirksame Debatte über Diskriminierung von Frauen in islamischen Gesellschaften – durch Religion und patriarchalische Traditionen – zu entfachen und diese zu intensivieren. In den folgenden Veranstaltungen soll dann die Notwendigkeit einer begründeten Islamkritik herausgestellt werden.

Aus Angst, als fremdenfeindlich verurteilt zu werden, vermeiden viele Menschen häufig kritische Äußerungen, die für den Erhalt der Werte eines demokratischen Rechtsstaates aber zwingend gebraucht werden. So kann und darf eine Verletzung von Menschenrechten, wie es beispielsweise bei Ehrenmorden oder der Zwangsheirat der Fall ist, niemals durch eine Berufung auf religiöse Schriften gerechtfertigt werden.

Wir benötigen eine Enttabuisierung der Kritik, um die grundlegenden Wertes unserer Gesellschaft zu schützen. Durch unsere Veranstaltungen möchten wir die Gesellschaft in Deutschland für die Folgen von falsch verstandener Kritik sensibilisieren. Werte wie Freiheit und Selbstbestimmung sind im Grundgesetz verankert und müssen weiterhin selbstverständlich sein. Natürlich sind interkulturelle Verständigung und Verständnis für unterschiedliche Lebensweisen unabdingbar für eine gelungene Integration. Nichtsdestotrotz müssen Praktiken sanktioniert werden, die im klaren Widerspruch zum Grundrecht und den allgemeinen Menschenrechten stehen. Es darf keine Toleranz für religiöse Intoleranz geben.

Weiterhin soll auch die Relevanz einer Trennung von Staat und Kirche im Vordergrund stehen. Obwohl laut Grundgesetz keine Staatskirche existiert, genießen die großen Kirchen in Deutschland weiterhin erhebliche Privilegien:

  • Die Eintreibung der Kirchensteuer wird durch die staatliche Steuerverwaltung abgewickelt, wodurch die Kirchen laut Berechnungen des Politologen Carsten Frerk (Violettbuch Kirchenfinanzen, 2010) Einsparungen in Milliardenhöhe zu verzeichnen haben.
  • Die Kirchen besitzen einen großen Einfluss auf das deutsche Sozialwesen. Trotz eines sinkenden Teils der Bevölkerung, der Mitglied innerhalb der Kirchen ist, ist die Zahl der zivilen Angestellten in evangelischen und katholischen Einrichtungen deutlich gestiegen. Verstoßen diese Arbeitnehmer gegen vermeintlich christliche Prinzipien, wie beispielsweise durch Scheidung, einen Austritt aus der Kirche oder das Bekenntnis zur Homosexualität, droht die Kündigung (https://www.n-tv.de/politik/Gute-Gruende-fuer-eine-Scheidung-article11954496.html).
  • Der Religionsunterricht ist als ordentliches Lehrfach für staatliche Schulen festgelegt, obwohl das dem Prinzip eines religionsneutralen Staates widerspricht.
  • Weiterhin existieren zahlreiche andere Privilegien, wie umfangreiche Steuerbefreiungen, Sendezeiten in Radio und Fernsehen oder ein besonderer Schutz kirchlicher Feiertage

Weitere Informationen

Veranstaltung "Kein Schritt zurück"

Am Montag, 29. Januar 2018, fand im Deelenhaus Paderborn um 19 Uhr die Veranstaltung "Kein Schritt zurück - Freiheit statt Diskriminierung für Frauen und Mädchen im Islam" statt. Das mit etwa 40 Teilnehmern gut besuchte Event soll den Auftakt für eine ganze Veranstaltungsreihe zum Thema bilden.
Die Veranstaltung verfolgte das Ziel, eine öffentlichkeitswirksame Debatte über die durch Religion und patriarchalische Traditionen bedingte Diskriminierung von Frauen in islamischen Gesellschaften zu entfachen.
Dabei soll die Gesellschaft hier in der Region dafür sensibilisert werden, dass die Gefahr einer Fortdauer dieser Diskriminierung muslimischer Frauen und Mädchen besteht, wenn nicht entschieden gegen deren religiöse und traditionelle Ursachen vorgegangen wird.
Weitere Informationen zu der Veranstaltung finden sich hier.

 

Veranstaltung "Der Islam und das Grundgesetz: Widerspruch oder doch vereinbar?"

Die zweite Veranstaltung zum übergeordneten Thema "Der Islam und die bundesdeutsche Gesellschaft" planen wir für den Frühsommer 2018. Diese soll dazu dienen, das grundlegende Verhältnis von Islam und Grundgesetz zu beleuchten. Dabei sollen die verschiedenen hier in Deutschland anzutreffenden Auslegungsarten des Islam berücksichtigt und zum sogenannten "Politischen Islam" abgegrenzt werden. Ferner soll notwendiger Handlungsbedarf ermittelt werden. Während eine konservative Auslegung des Islam in Konflikt mit den Werten des demokratischen Rechtsstaates steht und in Deutschland nicht hingenommen werden kann, ist ausschließlich ein aufgeklärter Islam mit dem Grundgesetz und einem humanistischen Weltbild vereinbar.

Bei fortgeschrittener Planung wird über Datum und Veranstaltungsort sowie das Programm zur Veranstaltung berichtet werden.

 

Downloads

Interessiert mehr zu erfahren? Hier finden sich weitere Informationen zu unserer Veranstaltung, lesenswerte Artikel zum Thema sowie eine Liste mit Buchvorschlägen:

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