Die starken Frauen aus Südostasien

Kleidung hat unmittelbare Auswirkungen auf unser Wohlbefinden. Sie macht uns selbstbewusst. Attraktiv. Sie erzählt etwas über uns. Sie stiftet Identität. Wer aber setzt sich für uns an Webstuhl und Nähmaschine? Das wissen wir nicht. Die Aussteller wollen das ändern.

Die Ausstellung zeigt führende Gewerkschafterinnen aus Bangladesch und Kambodscha im Gespräch. Entwickelt wurde sie von der niederländischen Kampagne für Saubere Kleidung (CCC). Sie wurde von FEMNET e.V. übernommen, übersetzt und als Wanderausstellung konzipiert.

Näherinnen arbeiten mehr als 70 Stunden die Woche unter erbärmlichsten Bedingungen für 50 € im Monat! Diese schockierenden Zahlen bei der Eröffnung der Wanderausstellung lieferte Referentin Daniela Wawrzyniak vom Netzwerk FEMNET am Mittwochabend (10.02.2016).

Die Gründerin eines eigenen Fair-Trade-Labels zeigte eindrucksvoll auf, dass an unseren normalen Kleidungsstücken das Blut vieler Frauen aus Bangladesch oder Kambodscha klebt. Die Arbeitsbedingungen vor Ort sind meist menschenunwürdig, den Firmen geht es nur um Profit.

„Wir müssen über die skrupellosen Praktiken der Textilindustrie stärker aufklären“ - erklärte cum ratione-Geschäftsführerin Kerstin Haarmann. Die gemeinnützige Gesellschaft aus Paderborn hat sich in ihrem ersten Projekt dem Thema „Fairer Handel“ verschrieben. Neben der Auslobung eines bundesweiten Preises (10.000€) für eine gelungene PR-Kampagne zugunsten Fairer Label, gehört ganz bewusst die Informationsarbeit hier in Deutschland.

„Notwendig ist ein Bewusstseinswandel in Sachen Konsum – auch bei jüngeren Menschen“, pflichtet Roland Hermes, stellvertretender Schulleiter des Westfalen-Kollegs bei. Mitorganisatorin und Erdkunde-Lehrerin Kathrin Hamel freute sich, dass 35 Menschen der Einladung des Kollegs und der Gesellschaft cum ratione gefolgt seien. Schon beim Aufbau der Infotafeln über nachhaltige Schuh- und Lederwaren hätten sich Studierende für das Thema interessiert.